Checkliste: Rechtsform für Existenzgründerinnen leicht erklärt?
- Steffen Heckmann
- 24. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Apr.
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen für Existenzgründerinnen. Sie hat Auswirkungen auf Haftung, Steuern, Verwaltungsaufwand und Finanzierungsmöglichkeiten. Aber ACHTUNG, deswegen benötigt es in sehr wenigen Fällen gleich einer GmbH, oft lassen sich die Haftungsrisiken mit einer Berufshaftpflicht-versicherung ausreichend absichern.
Diese Checkliste hilft dir, die wesentlichen Unterschiede zwischen den gängigsten Rechtsformen zu verstehen. Es werden hier nur Einzelunternehmen, GmbH und die UG (mini GmbH eingegangen). Eine gute Lösung kann sein klein anzufangen und am Beginn der Selbstständigkeit wenig Kosten zu verursachen. Wenn sich die Selbstständigkeit gut entwickelt, kann immer noch eine Gesellschaft gegründet werden.

1. Einzelunternehmen
Merkmale:
✅ Einfache Gründung ohne Mindestkapital
✅ Inhaber haftet unbeschränkt mit seinem Privatvermögen
✅ Steuerliche Behandlung als Einkommensteuer
Geringe formale Anforderungen (keine Bilanzierungspflicht, einfache Buchführung möglich)
Vorteile:
✅ Schnelle und kostengünstige Gründung
✅ Volle Entscheidungsfreiheit des Gründers
✅ Kein Mindestkapital erforderlich
Nachteile:
❌ Uneingeschränkte Haftung mit dem Privatvermögen
❌ Begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten
❌ Glaubwürdigkeit gegenüber Investoren oft geringer
Wichtig ist zu verstehen für welche mögliche Risiken ich überhaupt hafte. Berufsverbände bieten auch gute Möglichkeiten die Haftung zu klären. Ein Gespräch mit einem kompetenten Versicherungsexperten bringt Klarheit in die persönliche Situation. Für eine GmbH und UG benötige ich eine Buchhaltung und der Jahresabschluss verursacht auch Kosten. Als Einzelunternehmer reicht eine Einnahmen-Ausgabenrechnung, dies kann man selbst machen und es wird eigentlich nur zum Start und zum Jahressteuerausgleich steuerliches Expertenwissen benötigt.
2. Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Merkmale:
✅Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
✅Mindestkapital von 25.000 € erforderlich (davon mindestens 12.500 € bei Gründung einzuzahlen)
✅Notariell beurkundeter Gesellschaftsvertrag notwendig
✅Steuerliche Behandlung als Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer
✅Bilanzierungspflicht (doppelte Buchführung erforderlich)
Vorteile:
✅ Haftungsbegrenzung auf das Gesellschaftsvermögen
✅ Hohes Ansehen bei Kunden und Investoren
✅ Gute Möglichkeiten zur Kapitalaufnahme
Nachteile:
❌ Höherer Gründungsaufwand und Notarkosten
❌ Verpflichtung zur doppelten Buchführung
❌ Mindestkapital von 25.000 € erforderlich
3. Unternehmergesellschaft (UG, "Mini-GmbH")
Merkmale:
✅Variante der GmbH mit reduziertem Mindestkapital (ab 1 €)
✅Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
✅Notariell beurkundeter Gesellschaftsvertrag notwendig
✅Steuerliche Behandlung wie eine GmbH
Vorteile:
✅ Günstige Gründung mit geringem Startkapital
✅ Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
✅ Umwandlung in eine GmbH möglich
Nachteile:
❌ Pflicht zur Gewinnrücklage (25 % des Jahresgewinns zur Kapitalaufstockung)
❌ Weniger Vertrauen bei Banken und Investoren als eine GmbH
❌ Buchhaltungs- und Berichtspflichten wie bei einer GmbH
4. Fazit: Welche Rechtsform passt zu mir?
Die Unternehmensform der Einzelunternehmung ist sehr verbreitet. Jede Gründerin muss prüfen, für was sie eigentlich haftet. Die Kosten der Gründung und die laufenden Kosten sind zu hinterfragen. Wichtig ist auch die Frage, ob ich allein oder mit mehreren Personen gründe.
Diese Checkliste hilft dir, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Lass dich bei Unsicherheiten zusätzlich von einem Steuerberater oder Rechtsanwalt beraten!
Checkliste Rechtsformen für Gründerinnen:
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Auf dem Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (https://www.existenzgruendungsportal.de/Navigation/DE/Home/home) findest Du unter dem Menüpunkt Gründungswissen alle wichtigen Informationen zu den Themen Steuern, Rechtsform, Behörden und vieles mehr. Das ist sehr lesenswert!
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